EU verzeichnet mehr Warnungen vor gefährlichen Produkten
16.04.2025 11:19
In der EU gehen deutlich mehr Warnungen vor gefährlichen Produkten
ein, vor allem Kosmetik und Spielzeug sind betroffen. Doch die Zahlen
stehen unter Vorbehalt.
Brüssel (dpa) - Ob Spielzeug, Kosmetik oder Schmuck: Die
EU-Kommission hat im vergangenen Jahr so viele Warnungen vor
schädlichen Produkten erhalten wie seit mehr als 20 Jahren nicht.
Gefährliche Chemikalien waren der Hauptgrund für Produktwarnungen,
etwa bei Nickel oder Blei in Schmuck, wie aus einem Bericht der
Europäischen Kommission hervorgeht. Aber auch allergene Duftstoffe in
Körperölen oder Weichmacher etwa in Kleidung fielen häufig auf.
Die 4.137 Warnungen gingen von nationalen Behörden ein, nicht von
Privatpersonen. Das Schnellwarn-System der Kommission wurde ins Leben
gerufen, um derlei Warnungen schneller im EU-Binnenmarkt zu
verbreiten. Lebensmittel werden nicht erfasst.
Immer wieder verbotener Stoff BMHCA
Am häufigsten warnten die Behörden vor kosmetischen Produkten, 36
Prozent der Meldungen gingen auf ihr Konto. In nahezu allen Fällen
lag das am Duftstoff BMHCA, der in kosmetischen Produkten seit 2022
verboten ist. Er steht im Verdacht, die Fruchtbarkeit einzuschränken.
Hinter Kosmetik folgen Spielzeug mit 15 Prozent der Warnungen sowie
elektrische Geräte und Kraftfahrzeuge.
Die Zahl der Meldungen insgesamt war bereits 2023 sprunghaft auf
3.412 angestiegen, zu dem Zeitpunkt der Höchstwert seit Beginn der
Aufzeichnung 2003. Rückschlüsse über die Gesamtheit gefährlicher
Produkte lässt das aber nur bedingt zu. Die Zahlen können schwanken,
weil nationale Behörden aktiver melden und weitere Inhaltsstoffe
verboten werden.