EU-Chefdiplomatin kritisiert Äußerungen von Trump zu Ukraine

24.04.2025 13:13

Blockiert der ukrainische Präsident einen Deal zur Beendigung des
russischen Angriffskriegs? Die EU-Außenbeauftragte hat zu dem Thema
eine klare Meinung und macht Russland schwere Vorwürfe.

Brüssel (dpa) - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisiert
US-Präsident Donald Trump für dessen Äußerungen über eine angebli
che
ukrainische Blockade von Friedensverhandlungen mit Russland. «Das
wahre Hindernis ist nicht die Ukraine, sondern Russland, dessen
Kriegsziele sich nicht geändert haben», erklärte Kallas. Als Beleg
wertete sie die jüngsten Aggressionen. «Während Russland vorgibt, den

Frieden zu suchen, hat es einen tödlichen Luftangriff auf Kiew
gestartet», kritisierte sie. Dies sei kein Streben nach Frieden,
sondern eine Verhöhnung dessen.

Trump hatte zuvor dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
vorgeworfen, mit seiner Haltung den Krieg mit Russland unnötig zu
verlängern. Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Krim durch die
Russen zu akzeptieren, sei «sehr schädlich für die
Friedensverhandlungen», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth
Social. Es seien solche aufhetzende Äußerungen, die es schwierig
machten, diesen Krieg beizulegen. Wenig später erklärte er zudem,
dass er glaube, einen Deal mit Russland zu haben. Man müsse aber noch
eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen.

Selenskyj argumentiert unter anderem, dass ein Abtreten der
Schwarzmeerhalbinsel Krim nicht mit der ukrainischen Verfassung zu
vereinbaren wäre. Europäische Partner befürchten zudem, dass ein
gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werden könnte, wenn ein Land
wie die Ukraine dazu gezwungen würde, offiziell Gebiete an einen
Aggressor abzutreten.