London und Brüssel wollen enger zusammenarbeiten

24.04.2025 19:06

Das Verhältnis zwischen London und Brüssel war seit dem
Brexit-Referendum zuweilen frostig. Angesichts gemeinsamer
Herausforderungen scheint nun Tauwetter anzubrechen.

London (dpa) - Großbritannien und die EU sollen künftig in vielen
Bereichen wieder enger zusammenarbeiten. Das kündigten der britische
Premierminister Keir Starmer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen am Rande einer Konferenz der Internationalen Energieagentur
(IEA) in London an. 

Man werde über die Arbeit an einem strategischen Sicherheits- und
Verteidigungsabkommen sprechen, sagte von der Leyen vor einem
Gespräch mit Starmer im britischen Regierungssitz 10 Downing Street.
Die Vereinbarung könne den Weg zu einer gemeinsamen Beschaffung von
Rüstungsgütern ebnen, fügte sie hinzu. Auch das Thema Migration werde

auf der Tagesordnung stehen.

Dämpfer für Hoffnung auf Visa-Programm

Am 19. Mai werden von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa zu
einem EU-UK-Gipfel in London erwartet, bei dem um konkrete Schritte
zur Annäherung gehen soll. Hoffnungen, dass es dabei auch
Fortschritte für ein Visa-Programm für junge Menschen geben könnte,
dämpfte der für die Beziehungen mit der EU zuständige Staatssekretä
r
Nick Thomas-Symonds jedoch bei einem Auftritt im Parlament. Das sei
nicht Teil der Pläne, so Thomas-Symonds.

Vor allem die Bundesregierung drängt darauf, dass junge Menschen
wieder leichter in Großbritannien studieren und erste Schritte im
Berufsleben machen können. Paris hat es hingegen darauf abgesehen,
den seit dem Brexit stark eingeschränkten Zugang für französische
Fischer in britische Gewässer wieder zu erleichtern. Die Briten
hoffen auf mehr europäische Unterstützung beim Kampf gegen die
irreguläre Migration am Ärmelkanal.