Elektroindustrie bangt um Zugang zu seltenen Erden
28.04.2025 13:28
China setzt seine seltenen Erden als wirtschaftliches Druckmittel
ein. Die deutsche Industrie fürchtet Lieferengpässe.
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie
sorgt sich um den Import seltener Erden. Die aktuellen
Exportkontrollen des Hauptproduzenten China gefährdeten die
Versorgungssicherheit, wie der Branchenverband ZVEI erklärt. «Unsere
Unternehmen sind auf einen freien, verlässlichen und nachhaltigen
Zugang zu diesen strategischen Rohstoffen angewiesen», erklärt
Verbandschef Wolfgang Weber.
Seltene Erden werden in zahlreichen Schlüsseltechnologien verwendet.
Beispiele sind Hochleistungsmagnete, Halbleiter oder
Keramikmaterialien für Lasertechnik. Beim Import der Stoffe ist
Deutschland innerhalb der EU besonders abhängig von China. Im
vergangenen Jahr kamen 3.400 Tonnen der Stoffgruppe aus der
Volksrepublik, wie das Statistische Bundesamt kürzlich berichtet hat.
Das waren 65,5 Prozent der gesamten Importe seltener Erden.
Weber verlangt eine schnelle Übereinkunft von Bundesregierung und
EU-Kommission mit China, um für die Betriebe den ununterbrochenen
Zugang zu den Rohstoffen zu gewährleisten. Zudem müsse die einseitige
Abhängigkeit von einzelnen Ländern mit geeigneten Maßnahmen beendet
werden.