EU-Ratspräsident: Blackout lag wohl nicht an Cyberangriff

28.04.2025 17:12

Plötzlich war der Strom weg: Millionen Menschen in Spanien und
Portugal sind von einem massiven Stromausfall betroffen. Zur Ursache
ist wenig bekannt. Aber es gibt schon erste positive Neuigkeiten.

Madrid/Lissabon (dpa) - Nach Angaben von EU-Ratspräsident António
Costa gibt es derzeit keinen Hinweis auf einen Cyberangriff als
Ursache des großflächigen Stromausfalls in Spanien und Portugal. Die
Netzbetreiber in beiden Ländern suchten derzeit nach der Ursache,
schrieb der Portugiese zudem auf der Plattform X.

Derweil konnte die Stromversorgung in Teilen der Iberischen Halbinsel
allmählich wiederhergestellt werden. Die Versorgung sei in mehreren
Gebieten im Norden, Süden und Westen wieder gesichert, meldete der
spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf X. 

Ein massiver Stromausfall hatte die Iberische Halbinsel am
Montagmittag erfasst. Betroffen waren weite Teile Spaniens und
Portugals auf dem Festland.

Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung im spanischen
Stromnetz könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden
dauern, zitierte die spanische Zeitung «El País» einen Sprecher des
Stromnetzbetreibers Red Electrica. Nach der Ursache werde gesucht.
Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit untersuche, ob ein
Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb «El
País».

Ministerpräsident Pedro Sánchez hat der Zeitung zufolge eine Sitzung
des Nationalen Sicherheitsrates einberufen.

Große Verkehrsbehinderungen

Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten
sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag
keinen Strom gab. Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur
und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb «El
País»: Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in ander
en
Gebäuden seien ausgefallen. Dank des Einsatzes von Generatoren waren
die Krankenhäuser nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium
nicht betroffen.

Auch Spaniens Flughafenbetreiber Aena meldete «Zwischenfälle» wegen
des Blackouts. Notfallgeneratoren seien aktiv. Passagiere sollten
sich mit Fragen an ihre jeweilige Fluggesellschaft wenden, da es
möglicherweise Probleme bei der Weiterreise am Boden gebe.

Auch das Nachbarland Portugal erlebte einen weitreichenden Blackout,
vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP.
Der Stromausfall in Portugal sei durch eine Störung im spanischen
Stromnetz verursacht worden, die auf ein «seltenes atmosphärisches
Phänomen» zurückzuführen sei, meldete der portugiesische
Stromnetzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise
wiederhergestellt, wobei die Sicherheit und Stabilität des Netzes
Vorrang hätten. Die vollständige Normalisierung des Netzes könnte
«aufgrund der Komplexität des Phänomens» bis zu einer Woche dauern.