EU-Staaten fordern strengere Sicherheitskontrollen an Häfen

29.04.2025 07:13

Europas Häfen sind Anlaufpunkte für Drogenschmuggler. Mit einer
Initiative wollen Deutschland und sechs weitere EU-Länder gezielt an
Schwachstellen in der Sicherheit ansetzen.

Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen den Drogenhandel und andere Verbrechen
drängt Deutschland gemeinsam mit sechs weiteren EU-Staaten auf
strengere Sicherheitsmaßnahmen an europäischen Häfen. Die «Koalitio
n
europäischer Länder gegen die organisierte Kriminalität» fordert di
e
Europäische Kommission auf, sämtliche EU-Häfen mit einem gemeinsamen

Standard für Sicherheit auszustatten, heißt es in deren Papier.

Zu dem geforderten Sicherheitsstandard zählen strengere
Zugangskontrollen, umfassendere Hintergrund-Checks von Mitarbeitern
und der bessere Schutz von IT-Systemen vor Missbrauch. Es solle für
organisierte Verbrecher nicht möglich sein, Schwachstellen in der
Infrastruktur auszunutzen und von einem stärker geschützten Hafen zu
einem weniger geschützten auszuweichen.

Neu gegründete Hafenallianz

Ein weiteres Anliegen der Initiative ist die Verbesserung im
Austausch von Informationen zu Schmuggelrouten und Methoden der
Kriminellen. Außerdem sollen anonyme Hotlines eingerichtet werden,
über die Hafen-Angestellte verdächtige Aktivitäten melden können.
Neben Deutschland sind Belgien, Frankreich, Italien, Spanien,
Schweden und die Niederlande an der Initiative beteiligt.

Kriminelle nutzen Häfen, um illegale Ware mit Containern in die EU zu
schaffen. Vor allem für den Drogenhandel spielen die großen
europäischen Häfen wie Antwerpen, Rotterdam oder Hamburg eine
wichtige Rolle.

Im Januar vergangenen Jahres hatte sich mit Beteiligung der
EU-Kommission bereits eine europäische Hafenallianz gegen
Drogenschmuggel gegründet. Unter anderem sollen Zollbehörden
gezieltere Kontrollen in den Häfen vornehmen können und Kriminelle
mit Unterstützung von Europol und der Europäischen Staatsanwaltschaft
effektiver verfolgt werden.