EVP-Kongress in Spanien nach Blackout normal begonnen

29.04.2025 12:43

Die christdemokratische Parteienfamilie Europas trifft sich in
Valencia. Von der Leyen und Merz sind mit von der Partie. Es gibt
viel zu besprechen.

Valencia (dpa) - Nach dem historischen Blackout auf der Iberischen
Halbinsel hat der zweitägige Kongress der Europäischen Volkspartei
EVP in Spanien ohne größere Probleme begonnen. An dem Treffen in
Valencia im Osten Spaniens nehmen unter anderem
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der
voraussichtlich nächste Bundeskanzler, CDU-Chef Friedrich Merz, teil.
Von der Leyen will heute eine Rede halten.

Manfred Weber dürfte in Valencia als Vorsitzender der
christdemokratischen Parteienfamilie wiedergewählt werden. Nach
Angaben der EVP ist der CSU-Politiker der einzige Kandidat für die
Parteispitze. Die spanische EVP-Fraktionsvize im Europaparlament,
Dolors Montserrat, soll auf Vorschlag von Weber Generalsekretärin der
Partei werden.

Mit 188 von insgesamt 720 Abgeordneten ist die EVP die stärkste Kraft
im Europäischen Parlament, gefolgt von der sozialdemokratischen
S&D-Fraktion (136 Abgeordnete) und der rechtsgerichteten Fraktion
Patrioten für Europa (86 Abgeordnete).

Ukraine-Krieg und Zollkonflikt auf dem Programm

Bei dem Treffen stehen neben weiteren Themen der russische
Angriffskrieg in der Ukraine sowie die europäische Aufrüstung, der
Zollkonflikt, die steigenden Lebenshaltungskosten und
die zunehmenden Bedrohungen durch Populismus und Extremismus auf dem
Programm.

Der massive Stromausfall vom Vortag hatte jedoch einige Konsequenzen.
So sagte etwa Valencias Bürgermeisterin María José Catalá ihre
Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Start des Kongresses
kurzfristig ab. Sie müsse die Rückkehr zur Normalität in ihrer Stadt

überwachen, teilte sie mit.

Die Zusammenkunft findet in Valencia zudem genau sechs Monate nach
dem verheerenden Unwetter mit rund 230 Todesopfern in der Region
statt. Die spanische Partido Popular (Volkspartei/PP) von
Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo befürchtet als Gastgeberin
,
dass der Kongress von Protesten gegen die konservative
Regionalregierung überschattet werden könnte. Das Krisenmanagement
von Regionalpräsident Carlos Mazón wird für die hohe Zahl an Opfern
verantwortlich gemacht.