Einführungsphase: Herstellung und Herstellungszahlen der Euro-Banknoten
14,9 Milliarden Banknoten im Wert von 633 Milliarden Euro als Erstausstattung
Im Frühjahr 1999 genehmigte die Europäische Zentralbank die endgültige technische Ausstattung der Banknoten. Die Euro-Banknoten werden von zwölf Banknotendruckereien gedruckt. Zwei dieser zwölf Druckereien befinden sich in Deutschland und je eine Druckerei in den übrigen Euro-Ländern (mit Ausnahme von Luxemburg). Die seit 1. Januar 2002 in Deutschland ausgegebenen Euro-Banknoten wurden ausschließlich von den Druckereien hergestellt, die bisher das DM-Bargeld produziert haben. Das sind die Bundesdruckerei in Berlin und Giesecke & Devrient in München.
Die Euro-Banknoten und -Münzen werden von den nationalen Notenbanken der Euro-Teilnehmerstaaten in Umlauf gebracht, wie das bisher auch mit den nationalen Währungen geschah. Die nationalen Notenbanken sind auch für den Druck der Erstausstattung der Euro-Banknoten zuständig. Zur Sicherung einer einheitlichen Banknotenqualität wurde in allen Druckereien, die mit dem Druck der Euro-Banknoten beauftragt sind, ein einheitliches, auf einer ISO-Norm basierendes Qualitätsmanagementsystem eingeführt. Um die Einhaltung der Vorgaben zu überprüfen, wurden genaue Prüf- und Testverfahren festgelegt. Technische Untersuchungen wurden unter anderem an Druckfarben und Banknotenpapier vorgenommen, um die Haltbarkeit der Banknoten und die Gleichmäßigkeit des Drucks zu gewährleisten.
Im Frühjahr 1999 genehmigte die Europäische Zentralbank die endgültige technische Ausstattung der Banknoten; die Serienproduktion lief im Juli 1999 an. Insgesamt sind bis zur Euro-Bargeldeinführung 14,9 Milliarden Euro-Banknoten (Gesamtnennwert rund 633 Milliarden Euro) gedruckt worden, von denen 10 Milliarden zur Ablösung der nationalen Banknoten und 4,5 Milliarden als logistische Reserve dienten. Durch die Reservehaltung von Euro-Banknoten wird sichergestellt, dass in den Teilnehmerländern jederzeit jede gewünschte Stückelung zur Verfügung steht und bei Bedarf an die Banken ausgeliefert werden kann.
Die Druckkosten der rund 4,3 Milliarden Euro-Banknoten, die für die deutsche Erstausstattung benötigt wurden, belaufen sich auf etwa 360 Millionen Euro. Ein Hunderter hält beispielsweise vier bis fünf Jahre. Zwanziger und Zehner gehen eineinhalb Jahre von Hand zu Hand, bis sie verschlissen sind und im Reißwolf landen.
Der Euro-Bargeldumlauf in Deutschland belief sich Ende April 2002 auf 91,2 Milliarden Euro, der gesamte Bargeldumlauf auf 101,4 Milliarden Euro. Damit erreichte der Bargeldumlauf insgesamt 71,3 Prozent des Standes von Ende 2000. Alle wichtigen Bargeldakteure hatten sich – insbesondere zur Begrenzung des Wechselgeldbedarfs des Handels – im Frontloading und darüber hinaus in den ersten Januartagen vor allem reichlich mit Banknoten kleiner Stückelungen versorgt. So setzten bei den Euro-Banknoten der Stückelungen zu 5, 10 und 20 Euro sowie bei den Euro-Münzen bereits in der zweiten Januar-Woche starke Rückflüsse zur Bundesbank ein. Gegenüber dem Höchststand von rund 3 Milliarden Stück Euro-Banknoten am 8. Januar 2002 ermäßigte sich der von der Bundesbank per Ende April erfasste Euro-Banknotenumlauf um rund 0,9 Milliarden Stück oder 30 Prozent. Der Euro-Münzumlauf ging vom bisherigen Höchststand von 12,7 Milliarden Stück am 9. Januar 2002 auf 8,6 Milliarden Stück Ende April 2002 zurück. Parallel zum Rückgang des stückzahlmäßigen Umlaufs bei Euro-Banknoten und –Münzen änderte sich die Verteilung auf die einzelnen Stückelungen. Der wertmäßige Euro Bargeldumlauf erhöhte sich aufgrund von Nettoabflüssen der großen Stückelungen von 78,8 Milliarden Euro am 8. Januar 2002 auf 91,2 Milliarden Euro am 30. April 2002.
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