Euro-Praktisch: Falschgeld erkennen
Prüfstifte bieten unzureichenden Schutz gegen "Blüten"
Das Prinzip der Prüfstifte, die zurzeit auf dem Markt sind, ist einfach: Das Banknotenpapier der Euro-Scheine besteht aus Baumwollfasern. Mit dem Stift wird der Baumwollgehalt der Scheine geprüft. Man zeichnet einen kurzen Strich auf einen Geldschein. Wenn dieser Strich unsichtbar bleibt, enthält das Papier Baumwolle. Erscheint dagegen der Strich deutlich sichtbar, ist keine Baumwolle im Papier enthalten, der Schein wahrscheinlich falsch.
In der Schlange an der Supermarktkasse oder im Schnellrestaurant werden Sie aber wohl kaum beginnen können, Geldscheine mit Filzstiften zu bemalen. Es gibt andere Sicherheitsmerkmale, die sehr fälschungssicher und wesentlich leichter handhabbar sind: So können Sie auf die Spezialfolienelemente achten, die mehrfarbig schillern und in denen Hologramme sichtbar werden. Durch ein kurzes Kippen des Scheines verändert sich bei den Stückelungen ab 50 Euro die Farbe der Wertzahl sehr auffällig.
Gute Fälschungen dieser Merkmale sind noch nicht gelungen. Ein Blick ins Gegenlicht zeigt Ihnen das Wasserzeichen, einen Sicherheitsfaden und ein "Durchscheinregister", das sind unregelmäßige Zeichen auf jeder Scheinseite, die im Gegenlicht eine vollständige Zahl ergeben.
Kurz gesagt: Die Euro-Scheine sind mit Sicherheitsmerkmalen reich bestückt. Mit vielen können Sie als Verbraucher auch sehr leicht umgehen. Wenn man sich mit Ihnen vertraut macht, braucht man zur Echtheitsprüfung keine weiteren Geräte. Man sollte dabei aber immer mehr als ein Sicherheitsmerkmal prüfen. Denn meistens sind Fälscher Spezialisten. Dem einen gelingt die Täuschung in einem Bereich, dem anderen bei einem ganz anderen Sicherheitsmerkmal. Der Baumwoll-Prüfstift alleine bringt nicht genug Sicherheit.
Auch die Deutsche Bundesbank sieht die Verwendung dieser Prüfstifte mit sehr gemischten Gefühlen. Denn in ihrem "Lebenszyklus" gelangen Geldscheine immer wieder zur Zentralbank zurück und werden dort auf ihre optischen Eigenschaften geprüft. Hat der Prüftstift dann einen "Schimmer" auf dem Schein hinterlassen, wird der Schein aussortiert und vernichtet, wie alle beschädigten Geldscheine.