Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT-Investitionen)

Fördermittel für die europäische Informationsgesellschaft

Im Rahmen der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI) wie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Kohäsionsfonds sowie im Rahmen des Förderprogramms Horizon 2020 werden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) unterstützt. Ziel ist vor allem die Verbesserung des Zugangs sowie die Optimierung der Nutzung und Qualität der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der EU. Im Zeitraum 2014-2020 stehen für IKT-Investitionen allein durch Mittel des EFRE über 20 Milliarden EUR zur Verfügung. Diese Investitionen sollen das Ziel der Europäischen Kommission verwirklichen, einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, von dem ein zusätzliches Wachstum von 250 Milliarden Euro erwartet wird.

Das EU-Förderprogramm Horizon 2020 unterstützt die europäische Industrie, damit sie ihre Führungsrolle durch Investitionen in strategische Technologien erhalten kann. Dabei fördert das Programm besonders Informations- und Kommunikationstechnologien. Kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) können in Projekten im Rahmen eines Konsortiums zusammenarbeiten und durch ein spezifisches Instrument speziell für innovative kleinere Unternehmen gefördert werden. Dieses Instrument umfasst Pauschalbeiträge für Machbarkeitsstudien und Zuschüsse für Hauptphasen eines Innovationsprojekts. Außerdem stehen KMU Fördermittel für Business-Coaching und die Suche nach privaten Investoren offen. KMU sollen mindestens 20 Prozent des Gesamtbudgets in den Bereichen „Führende Rolle bei grundlegenden und industriellen Technologien“ und „Gesellschaftliche Herausforderungen“ zugutekommen. Insgesamt stehen mindestens 3 Milliarden für das KMU-Instrument von Horizon 2020 zur Verfügung.

Mit den Investitionen sollen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt werden, die im europäischen IKT-Sektor arbeiten. Das Programm sieht weniger direkte Zahlungen an Unternehmen vor. Vielmehr sollen die Rahmenbedingungen für eine stärkere Nutzung und Entwicklung dieser Technologien verbessert werden. Dadurch ergeben sich neue Chancen für KMUs in Europa.

[ AD 321] Kleine und mittlere Unternehmen sind nicht die einzige Zielgruppe der EU-Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien. Weitere Zielgruppen sind Verbände und Vereinigungen, Forschungseinrichtungen sowie öffentliche Einrichtungen. Gerade bei öffentlichen Einrichtungen sieht die Europäische Kommission Nachholbedarf in der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Das Gesundheitssystem oder öffentliche Verwaltungen sind Beispiele dafür. Weiterhin zielt das Programm darauf ab, allen Bevölkerungsschichten den Zugang zu modernen Technologien zu ermöglichen.

Die IKT-Investitionen dienen zur Umsetzung folgender Ziele:

  1. Einen einheitlichen europäischen Informationsraum zu fördern und einen wettbewerbsfähigen digitalen Binnenmarkt für entsprechende Dienstleistungen und Produkte herzustellen;
  2. Forschung, Innovation und Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern und damit Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen;
  3. allen Bürgern den Zugang zur europäischen Informationsgesellschaft zu ermöglichen, und eine nachhaltige Entwicklung in diesem Bereich zu fördern. Bessere öffentliche Dienstleistungen und bessere Lebensqualität sind die übergeordneten Ziele.

Die Investitionen des EFRE sollen insbesondere zu folgenden Zielen beitragen:

  • die Breitbandverbindungen und Hochgeschwindigkeitsnetzwerken auszubauen
  • IKT-Produkte und -Dienstleistungen sowie des elektronischen Handels zu entwickeln
  • den Einsatz von IKT-Anwendungen in den Bereichen E-Regierung, E-Unterricht, E-Inklusion, E-Kultur und E-Gesundheit zu verstärken

Die Maßnahmen der ESI-Fonds werden in den EU-Ländern durch operationelle nationale und regionale Programme durchgeführt. Die Mittel des Förderprogramms Horizon 2020 werden in Ausschreibungen vergeben. Die Antragstellung erfolgt auf Basis dieser Aufrufe der Kommission zur Einreichung von Vorschlägen. Diese Aufrufe finden Sie im EU-Amtsblatt sowie im Participant Portal. Weitere Informationen sind auf der Website der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung und des Programms 2020 zu finden. 

Ansprechpartner auf EU-Ebene

Für Investitionen der ESI:

Europäische Kommission 
Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung (DG REGIO) 
Avenue de Beaulieu 1 
B-1160 Brüssel 
Belgien 
Tel. (00 800) 6 7 8 9 10 11 (Europe Direct) 
Tel. (00 32 2) 29-9 11 11 (Telefonzentrale) 
E-Mail: regio-info@ec.europa.eu 
Website: https://ec.europa.eu/info/departments/regional-and-urban-policy_de

Für Investitionen des Programms Horizon 2020:

Exekutivagentur für die Forschung (REA) 
Place Charles Rogier 16 
B-1210 Brüssel 
Tel. (00 800) 6 7 8 9 10 11 (Europe Direct) 
Tel. (00 32 2) 29-9 11 11 (Telefonzentrale) 
Fax (00 32 2) 2 97 96 09 
E-Mail: REA-INFO@ec.europa.eu 
Internet: https://ec.europa.eu/info/departments/research-executive-agency_de 

Europäische Kommission 
Generaldirektion Forschung und Innovation (DG RTD) 
Squares Frère-Orban 8 
B-1000 Brüssel 
Belgien 
Tel. (00 800) 6 7 8 9 10 11 (Europe Direct) 
Tel. (00 32 2) 29-9 11 11 (Telefonzentrale) 
E-Mail: research@ec.europa.eu 
Internet: https://ec.europa.eu/info/research-and-innovation_de

Für die Durchführung von Teilen der Bereiche „Führende Rolle der Industrie” und „Gesellschaftliche Herausforderungen” ist folgende Agentur zuständig:

Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EASME) 
Place Charles Rogier 16 
B-1210 Brüssel 
Tel. (00 800) 67 89 10 11 (Europe Direct) 
Tel. (00 32 2) 2 96 14 94 
Fax (00 32 2) 2 97 35 12 
E-Mail: eaci-enquiries@ec.europa.eu 
Internet: http://ec.europa.eu/easme 

Ansprechpartner in Deutschland (für Horizon 2020)

EU-Büro des BMBF 
Projektträger im DLR 
Heinrich-Konen-Straße 1 
53227 Bonn 
Tel.: (02 28) 38 21-20 20 
E-Mail: h2020@dlr.de 
Internet: http://www.eubuero.de

Nationale Kontaktstelle:
Projektträger im DLR (PT-DLR) 
Nationale Kontaktstelle zum EU-Programm Horizont 2020 
Heinrich-Konen-Straße 1 
53227 Bonn 
Tel. (02 28) 38 21-16 30 
Fax (02 28) 38 21-16 49 
E-Mail: h2020@dlr.de 
Internet: http://www.nks-kmu.de

Unternehmen in Deutschland können sich auch an die Beratungsstellen des Enterprise Europe Networks wenden.