Warum sind die Euro-Scheine so bunt?
Kräftige Farben helfen insbesondere Sehbehinderten
Etwa 2 Prozent der Menschen in der Europäischen Union sind erheblich sehbehindert. Den Bedürfnissen von Behinderten wurde bei der Gestaltung der Scheine besonders Rechnung getragen. In der Entwurfsphase wurde eng mit den Verbänden der Blinden und Sehschwachen zusammengearbeitet. Die Vorgaben für die Gestaltung der Euro-Banknoten sehen besondere Unterscheidungsmerkmale vor.
Besonders auffallend ist die bunte Farbgestaltung der Euro-Banknoten. Die oftmals als "zu bunt" kritisierte Farbauswahl dient in erster Linie dem Verbraucherschutz. Denn die Erfahrung zeigt, ähnliche Farben bei verschiedenen Banknoten bedeuten Verwechslungsgefahr.
Neben der Farbgestaltung ist der Wert eines Scheins auch durch seine Größe erkennbar. Es gilt: Je höher der Wert, desto größer die Banknote. In deutlichen Stufungen von 12 x 6,2 cm für den kleinen Fünfer bis zum 16 x 8,2 cm großen Fünfhunderter lassen sich die sieben Scheine gut unterscheiden. Auf allen Scheinen ist in großen fettgedruckten Ziffern der Wert abgedruckt.
Zudem ermöglichen tastbare Zeichen den Sehbehinderten, den Wert der Scheine festzustellen. Durch einen Stichtiefdruck wird erreicht, dass einige Elemente der Banknoten als Relief erscheinen. Plaziert sind die Tastzeichen in einer Ecke der Banknoten. Weitere ertastbare Zeichen befinden sich am Rand der Banknoten zu 200 Euro und 500 Euro.
Übrigens: Von den Unterscheidungshilfen für Sehbehinderte profitieren auch Menschen mit uneingeschränktem Sehvermögen.