Bildung

Ziel ist die Entwicklung einer qualitativ hochstehenden Bildung

Jedes Jahr nutzen Hunderttausende von Menschen in Europa die Möglichkeit, im Ausland zu studieren oder sich an europäischen Projekten zu beteiligen, die von EU-Bildungsprogrammen unterstützt werden.

Geschichte der europäischen Bildungspolitik
Die allgemeine Bildung in Europa ist tief verwurzelt und sehr vielfältig. 1976 beschlossen die Bildungsminister erstmals, ein Informationsnetz einzurichten, als Basis für ein besseres Verständnis der Bildungspolitiken und -strukturen in der damals neun Länder umfassenden Europäischen Gemeinschaft. Dies verdeutlichte den Grundsatz, dass der besondere Charakter der Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten unbedingt gewahrt werden und gleichzeitig die Interaktion zwischen den Bildungs-, Berufsbildungs- und Beschäftigungssystemen besser koordiniert werden sollte. EURYDICE, das Bildungsinformationsnetz der EU, wurde offiziell 1980 gestartet.

Seither war die Gegenüberstellung von Ideen und vorbildlichen Lösungen auf der Grundlage von soliden Informationen und Erfahrungen aus erster Hand ein zentraler Bestandteil der europäischen Bildungskooperation. Dieser Ansatz hat sich in vielerlei Weise entwickelt, angefangen von akademischen Netzen , Studienaufenthalten und Partnerschaften vielerlei Art bis hin zur Rolle bei der Politikgestaltung, die die EU heute bei zentralen Fragen wahrnimmt, beispielsweise bei der Festlegung von Qualitätsindikatoren und den künftigen Zielen der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung.

1986 wandte sich das bis dahin auf den Informationsaustausch gerichtete Interesse dem Studentenaustausch zu, mit Einleitung des ERASMUS-Programms (das zurzeit vom Programm SOKRATES fortgeführt wird), das häufig als eine der erfolgreichsten Initiativen einer Europäischen Gemeinschaft bezeichnet wurde, die gerade auf 12 Länder erweitert worden war. Seit Januar 1991 gilt auch eine Richtlinie zur allgemeinen Anerkennung der Hochschuldiplome. Jedoch wurde die Bildung erst 1992, bei Errichtung des einheitlichen Binnenmarktes, in dem in Maastricht unterzeichneten Vertrag über die Europäische Union als eigenständiger, rechtmäßiger Zuständigkeitsbereich der EU anerkannt.

Die Unionsbürgerschaft gibt jedem Bürger der EU das Recht, in jedem Mitgliedsland zu leben, zu lernen und zu arbeiten. Die offenen Grenzen eröffnen neue Perspektiven: Der Binnenmarkt ist auch ein europäischer Arbeitsmarkt. Zugangsvoraussetzungen und Ausgestaltung der Bildungssysteme werden zwar auch im Binnenmarkt weiterhin von den einzelnen Mitgliedstaaten selbst geregelt. Die Europäische Union trägt ihrerseits aber laut Artikel 149 des EG-Vertrags zur Entwicklung einer qualitativ hochstehenden Bildung bei, indem sie die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten fördert und deren Bemühungen im Bildungsbereich unterstützt und ergänzt.

Bildungsprogramme
Zu diesem Zweck wurden eine Reihe von Bildungsprogrammen (ausführliche Informationen zu den EU-Bildungsprogrammen hier) entwickelt, die die institutionelle Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen durch den Austausch von Lernenden und Lehrenden intensivieren sowie Mobilität und Fremdsprachenkenntnisse der Arbeitnehmer in Europa fördern sollen:

  • Möglichst viele Europäer sollen einen Teil ihrer Aus- oder Weiterbildung im Ausland absolvieren, um so von den Chancen, die der Binnenmarkt bietet, profitieren zu können. Erfahrung in den verschiedenen Alltags- und Arbeitskulturen Europas sind ein Plus für jeden Bewerber.
  • Im Europa der Zukunft soll es keine Einheitssprache, sondern mehrsprachige Bürger geben. Deshalb setzt die Europäische Union bei ihren Austauschprogrammen einen besonderen Akzent beim Erlernen von Fremdsprachen.
  • Lehrer, Dozenten und Professoren sollen die Bildungssysteme in anderen Mitgliedstaaten kennen lernen, Kontakte für weitere fachliche Kooperationen knüpfen und Anregungen für die eigene Tätigkeit mitbringen.
  • Die dynamische Entwicklung in Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitswelt wird auch in Zukunft eine kontinuierliche berufliche Weiterbildung erforderlich machen. Die Europäische Union unterstreicht deshalb die Notwendigkeit "lebensbegleitenden Lernens".
  • Die gegenseitige Anerkennung der Diplome soll die Mobilität erleichtern. Jeder kann seinen Beruf überall in Europa ausüben.
  • Um die Antragswege für die Bildungsprogramme der EU nicht unnötig zu komplizieren, gibt es in jedem Mitgliedstaat nationale Büros, die die Programme koordinieren und über alle Austauschmöglichkeiten.

Im Jahr 2005 beteiligten sich rund 145.000 Studierende am Austausch im Rahmen des ERASMUS-Programms. Die Unterstützung ermöglichte 22.500 Deutschen einen Studienaufenthalt an einer ausländischen Universität, 17.500 ausländische Studierende kamen nach Deutschland. Das EU-Programm LEONARDO DA VINCI hilft beim Erwerb und Einsatz beruflicher Qualifikationen in anderen Ländern. Im Jahre 2004 förderte es rund 70.000 junge Menschen aus ganz Europa, 11.250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Deutschland.





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Bologna-Prozess - Nationaler Bericht 2005 bis 2007 für Deutschland von KMK und BMBF
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Bachelor- und Master-Studiengänge in ausgewählten Ländern Europas im Vergleich zu Deutschland - Fortschritte im Bolognaprozess herausgegeben vom BMBF
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Bachelor und Master in Deutschland - Empirische Befunde zur Studienstrukturreform September 2003
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