Aufbaustudiengang Europawissenschaften
Muster-Studienordnung für einen Europa-Aufbaustudiengang
Auf Initiative des Auswärtigen Amts wurde, in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und Vertretern interessierter Hochschulen und der Wirtschaft, eine Muster-Studienordnung für einen neuen speziellen Europa-Aufbaustudiengang entwickelt.
Kein wichtiger Bereich von Staat, Verwaltung und Wirtschaft kommt heute mehr ohne spezifische Europa-Kenntnisse aus. Mit der Einführung des Euro und der fortschreitenden europäischen Integration hat sich diese Tendenz noch weiter verstärkt. Die wenigsten Berufsanfänger und Berufsanfängerinnen sind aber ausreichend mit europäischen Fragen vertraut.
Bisher bestand in Deutschland, - trotz vielfältiger, aber zersplitterter Studiengänge zu europäischen Fragen – noch eine Lücke im Hinblick auf das Angebot eines kompakten, umfassenden Aufbaustudienganges, der in nur einem Jahr einen vertieften Einblick in die gesamte EU-Materie bietet und Hochschulabsolventen und -absolventinnen gezielt auf den praktischen Umgang mit Europafragen vorbereitet.
Diese Lücke ist geschlossen worden. Auf der Grundlage der Muster-Studienordnung wird seit 1998 der Postgraduierten-Studiengang, in Berlin, Bonn, Hamburg und Saarbrücken angeboten. Die Auswahl der vier Hochschulen wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung unter Leitung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft vorgenommen, der das Projekt auch finanziell fördert.
Zweisemestriges Studium und Abschlußprüfungen werden in drei Sprachen, in der Regel Deutsch, Englisch und Französisch durchgeführt. Angestrebt wird ein hoher Anteil ausländischer Studenten und ausländischen Lehrpersonals, um den Kontakt zwischen deutschen und ausländischen Studenten und Studentinnen zu fördern und gleichzeitig die internationale Attraktivität deutscher Hochschulen zu steigern.
Durch ein Praktikum bei Bundes- und Länderministerien, EU-Institutionen, deutschen Botschaften oder großen Wirtschaftsunternehmen erhalten die Studenten und Studentinnen die Möglichkeit, den täglichen Umgang mit Europafragen zu erfahren und sich ein Entree zu möglichen zukünftigen Berufsbereichen zu verschaffen.
Der Studiengang ist sehr anspruchsvoll und zielt auf die besten Studenten und Studentinnen eines Jahrgangs. Diese Studenten und Studentinnen absolvieren ihr Grundstudium erfahrungsgemäß schnell, so dass sie auch nach Abschluß des zweisemestrigen Aufbaustudiums noch jung genug für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt sind.
Soweit landesrechtlich zulässig, können Studiengebühren erhoben werden. Hiervon wird ein größeres Engagement der teilnehmenden Studenten und Studentinnen erwartet. Zugleich werden die Hochschulen in die Lage versetzt, gute Ausbildungsbedingungen anzubieten. Damit gute Studierende an dieser finanziellen Hürde nicht scheitern, haben die für den Studiengang verantwortlichen Institute zum Teil großzügige Stipendienregelung getroffen. Ausländische Studierende können sich beim DAAD um ein Stipendium bewerben.
Als besonderen Anreiz für Berufsanfänger und Berufsanfängerinnen, diese Zusatzqualifikation zu erwerben, bietet das Auswärtige Amt einen Bonus bei der Einstellung in den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst an. Eine ähnliche Regelung gilt für die gesamte Bundesverwaltung.
Mit dem neuen Aufbaustudiengang wird in Deutschland ein deutliches Signal gesetzt: Deutschland nimmt die europäische Herausforderung an und bereitet seinen Hochschulnachwuchs gezielt darauf vor.
Der Studiengang wurde inzwischen von einer unabhängigen Evaluiierungskommission im Auftrag des Stifterverbandes geprüft. Die Kommission kommt in Ihrem Bericht vom Anfang des Jahres 2002 zu folgendem Ergebnis:
"Alle vier Studiengänge sind erfolgreich. Sie haben – mit großen Übereinstimmungen aber auch unterschiedlicher struktureller Ausgestaltung im einzelnen und bei standortbedingten, inhaltlichen Besonderheiten und Gewichtungen – ein überzeigendes Studienangebot aus den drei Ausgangsdisziplinen Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Politikwissenschaft entwickelt. Speziell zugeschnittene Lehrveranstaltungen und besondere Lehrformen, mit besonderer Bedeutung der Praktika und der Beteiligung externer Lehrender aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft vermitteln ein praxisnahes, berufsfeldbezogenes, gleichwohl wissenschaftlicher Methode verpflichtetes Aufbaustudium, das im Blick auf Auslandsrepräsentation und internationale Tätigkeit Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die in dieser konzentrierten Form sonst (noch) nicht angeboten werden. Sie bieten Wichtiges auf interessante Art und Weise. Sie haben ihren Markt gefunden, wie die hohen Bewerberzahlen zeigen, von denen nur etwa ein Viertel bis ein Drittel zugelassen werden. Es handelt sich um ein außen- und bildungspolitisches Vorzeigeprojekt."
Auf der Grundlage einer Musterstudienordnung wird der neue Postgraduierten-Studiengang schon seit dem Wintersemester 1998/99 an den Universitäten Berlin, Bonn, Hamburg und Saarbrücken angeboten.
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Kontakt und Information
Gloria Kremser
Postgraduierten-Studiengang Europawissenschaften
Otto-von-Simon-Str. 3
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Tel.: 0049 /30 838 53496
Fax: 0049 /30 838 53474
E Mail: kremser@europawissenschaften-berlin.de
www.europawissenschaften-berlin.de/
Mustercurriculum: Aufbaustudiengang Europawissenschaften in Berlin | (pdf)